Immer mehr Haushalte heizen hierzulande mit Holz. Die meisten verfeuern Scheitholz aus Wald oder Garten, das sie vor allem über Waldbesitzer, Forstämter, Landwirte oder Bekannte beziehen. Brennstoffhandel, Baumarkt und sonstiger Einzelhandel spielen eine untergeordnete Rolle.
Die Scheite kann man sich natürlich auch bequem ofenfertig liefern lassen. Allerdings kostet ein Raummeter gespaltenes, getrocknetes, 33 Zentimeter langes Hartholz durchschnittlich 92 Euro, so das Ergebnis einer deutschlandweiten Umfrage des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) in Bayern.
Holzspalter-Test: Waagerechtspalter und Senkrechtspalter im Vergleich
Wer Eigeninitiative zeigt und das Holz selbst spaltet, zahlt deutlich weniger. Wie viel man sparen kann und ob sich ein eigener Holzspalter rechnet, hängt unter anderem vom Holzverbrauch ab und ob man zum Beispiel das Holz nur selbst zerkleinert oder es auch selbst aus dem Wald holt und zurechtsägt. Einsteigermodelle gibt es bereits ab 250 Euro.
Zu unterscheiden ist zwischen waagerecht und senkrecht ausgerichteten Spaltern. Bei den waagerechten schiebt eine Druckplatte das Holz gegen den feststehenden Keil. Es gibt sie mit und ohne Gestell. Bei den senkrechten steht das Holz auf einer Metallplatte und wird über zwei Bedienarme mittels Krallen fixiert. Drückt man die Arme nach unten, fährt der Keil von oben in den festgehaltenen Stamm.
Im niedrigen Preissegment wiegen Senkrechtspalter etwa 100 Kilogramm - rund doppelt so viel wie Waagerechtspalter. Sie sind zumindest theoretisch in der Lage, auch Meterstämme zu bearbeiten. Günstige Waagerechtspalter schaffen Stücke bis zu 50 Zentimetern. Profis wie Forstleute arbeiten dagegen mit deutlich teureren und schwereren Geräten, die gegenüber den kleineren Modellen ein Vielfaches an Spaltdruck ausüben.
So bewerten wir die Holzspalter im Test
Wie gut arbeiten relativ günstige Spalter? Gibt es Unterschiede in der Handhabung? Und sind sie mit Schadstoffen belastet? ÖKO-TEST hat sieben Waagerecht- und vier Senkrechtspalter mit 230-Volt-Anschluss in verschiedene Labore geschickt.
Das Testergebnis: Siebenmal "befriedigend", viermal "ausreichend": Die vier Senkrechtspalter zeigen gute Leistungen beim Spalten, verhageln sich das Gesamturteil aber durch viel zu viele Schadstoffe in den Griffen. Zwei Waagerechtspalter spalten zwar ebenfalls gut, unterm Strich lässt sich mit dieser Variante aber bestenfalls "befriedigend" arbeiten. Immerhin ist in puncto Sicherheit fast alles in Ordnung.
Senkrechtspalter im Vorteil: Die im Vergleich teureren Vertikalen spalten Holz von 25 und 33 Zentimetern durchweg gut. Sie sind außerdem über längere Zeit hinweg angenehmer zu bedienen als ihre horizontalen Kollegen, weil man an ihnen aufrecht stehen kann und sich nicht so oft nach dem Holz bücken muss, da es beim Spalten fixiert ist. Obwohl sie recht schwer sind, lassen sie sich ähnlich wie Sackkarren noch relativ gut transportieren. Von den Waagerechtspaltern erreichen nur zwei Modelle "gute" Ergebnisse beim Spalten.
Spalthub lässt sich nicht immer verkürzen
Vier Horizontale sind nur "ausreichend", unter anderem weil sich ihr Spalthub nicht verkürzen lässt. Hier fährt die Druckplatte zwangsläufig immer wieder den kompletten Weg vom einen Ende des Spalters zum Holz und zurück. Das kostet unnötig Zeit, an anderen Spaltern lässt sich diese Strecke abkürzen.
Aufgrund ihrer niedrigen Arbeitshöhe ist langes Arbeiten an den Waagerechtspaltern zudem anstrengend, vor allem für groß gewachsene Menschen. Für die Prüfer waren außerdem seitlich angebrachte Knöpfe auf lange Sicht anstrengender zu bedienen als solche, die man von oben bedient.
Beim einem Modell im Test sollten Verbraucher besonders darauf achten, nicht mit der Hand zwischen die zurückfahrende Druckplatte und das Kopfende des Spalters zu gelangen. An den Modellen von vier Anbietern könnten sich Verbraucher zwischen Außenkante und zurückfahrendem Hydraulikgestänge einklemmen. In puncto Sicherheit ebenfalls wichtig: Die Stromkabel so verlegen, dass auf kein Kabel Holz fallen kann. Bei den Senkrechten ist das besonders leicht, sie haben ihren Stromanschluss an der Rückseite.
Spaltgeräte an der Grenze zur Überlastung
Alle Spalter im Test schaffen auch 50-Zentimeter-Stücke. Ist das Holz mal verastet, zerteilen die Senkrechtspalter es dennoch nahezu problemlos. Mit den Waagerechten ist das etwas schwieriger, klappt aber auch. Außerdem lassen sich bei Waagerechtspaltern unrunde Stücke oft nur schwer platzieren.
Für ÖKO-TEST taten die Prüfer, was man nicht tun sollte: Sie setzten das Holz gegen die Faser an, verkürzten die Leerlaufzeiten und trieben die Maschinen so an die Grenze zur Überlastung. Manche hielten das 15 Minuten lang durch; andere fielen aus, erreichten aber nach dem Abkühlen im Normalbetrieb wieder ihre Leistung.
Arbeit mit Holzspaltern: Darauf sollten Sie achten
Mit einem Gerät war nach dem Test kein normales Arbeiten mehr möglich. Die Lehren: Erstens unbedingt mit der Faser spalten, nicht gegen sie. Zweitens den Maschinen immer etwas Erholung von der Druckphase gönnen. Im Normalfall bekommen sie die ohnehin, wenn wie vorgesehen nur eine Person das Gerät bedient.
Waagerechte brauchen weniger Strom. Etwa 20 Wattstunden sind es durchschnittlich für 20 Spaltvorgänge. Senkrechtspalter verbrauchen etwa das Fünffache.
Schadstoffe satt stecken in den untersuchten Griffmaterialien. Dazu gehören uns allzu gut bekannte Kandidaten: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - eine Gruppe von Stoffen, von denen manche krebserregend sind; Phthalate, die im Verdacht stehen, Organe zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken; und umweltbelastende chlorierte Verbindungen.
Giftiges Blei in zwei Spaltmaschinen
In zwei getesteten Geräten fand das Labor giftiges Blei in erhöhter Menge. Akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher besteht zwar nicht, zumal man beim Spalten ohnehin Handschuhe tragen sollte. Trotzdem sollten die Produzenten diese Stoffe vermeiden.