Ratgeber: Ein Instrument erlernen

Lass mal hören

Ratgeber Kleinkinder 2016 | | Kategorie: Kinder und Familie | 08.09.2016

Ratgeber: Ein Instrument erlernen

Viele Eltern wünschen sich, dass ihr Kind musiziert. Bei der Wahl des Instruments sollten aber weniger die Vorstellungen der Erwachsenen als vielmehr die Vorlieben und Talente des Nachwuchses den Ton angeben.

In vielen Familien gehört es beinahe schon zum guten Ton, dass der Nachwuchs ein Instrument erlernt. Dabei sollten Eltern aber die ebenso simple wie entscheidende Tatsache beachten, dass nicht jedes Kind unbedingt Lust darauf hat und auch nicht jedes Instrument sich für jedes Kind eignet. Denn ein Kind, das davon träumt, Rockstar zu werden, jahrelang mit Blockflöten-Unterricht zu quälen oder einen kleinen, verträumten Klassikfan zum Schlagzeug zu überreden, ist weder sinnvoll noch kindgerecht, sondern in den meisten Fällen ein wirkungsvolles Mittel, Kindern die Freude und den Ehrgeiz, ein Instrument zu erlernen, gründlich auszutreiben.

Bei der Auswahl des Instruments spielen neben der Vorliebe für bestimmte Musikrichtungen auch der Entwicklungsstand des Kindes und sein Wesen eine Rolle. Und manchmal natürlich auch die Frage, ob sich das Instrument zum Zusammenspiel mit Freunden, Familie oder gar einer Band eignet. Auch wenn Mädchen oft nachgesagt wird, dass sie weichere, leisere Klänge bevorzugen, Jungen dagegen lautere und kraftvolle - Michael Doering, der Eltern auf www.musikinstrumente-fuer-kinder.de bei der Wahl des richtigen Instruments für den Nachwuchs berät (siehe Interview), wendet sich vehement dagegen, Kinder auf Klischeeinstrumente festzulegen. "Was spricht dagegen, dass ein Mädchen Schlagzeug spielt oder Bassistin statt Sängerin in einer Band ist?", fragt der gelernte Musikalienhändler, selbst Vater von zwei Töchtern.

Bisweilen haben Kinder ziemlich konkrete Vorstellungen von ihrem Wunschinstrument. So wie der Vierjährige, der im Brustton der Überzeugung verkündet, dass er später mal E-Gitarre spielen wird und die passenden Geräusche und Bewegungen zur Bekräftigung gleich vorführt. Oder die eigentlich zurückhaltende Fünfjährige, die ihre Eltern so lange bekniet, bis sie eine kleine Geige bekommt und seitdem jedes Vorspiel in der Kita oder vor der entzückten Verwandtschaft in vollen Zügen genießt.

Die Regel ist das aber nicht. Die meisten Eltern und Kinder haben, wenn überhaupt, eher vage Vorlieben oder kaum ausreichende Kenntnisse, welches Instrument am besten geeignet ist und was das jeweils passende Einstiegsalter ist. Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Einige Experten sagen, dass es nie zu früh sein kann, um mit dem Erlernen eines Instruments zu beginnen, da einem in frühen Jahren bestimmte Dinge wie eine gewisse Leichtigkeit eher zufliegen, für die man später intensiver üben muss. Andere geben zu bedenken, dass das Musizieren und damit zusammenhängend auch das Stillsitzen und disziplinierte (Noten-)Lernen gerade kleineren Kindern einfach noch schwerfalle und eventuell ihre Freude am Instrument dämpfen könnte - vor allem wenn sie aus der spielerisch geprägten Früherziehung kommen.

Nach Auffassung des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) liegt das günstigste Einstiegsalter bei etwa sechs Jahren. Allerdings sollte der Instrumentalunterricht nicht mit der Ei...