Nein, mit Lidschatten und Lippenstift hat das Unternehmen Johnson & Johnson aus New Brunswick, USA, nicht viel am Hut. Dem Konzern mit einem Jahresumsatz von 67,2 Milliarden Dollar (2012), das sind rund 50,25 Milliarden Euro, geht es in erster Linie um die Gesundheit.
Wenn man alle alle Geschäftsbereiche mit einrechnet, stand Johnson & Johnson 2012 an sechster Stell der weltweit größten Gesundheitsunternehmen. Betrachtet man nur das Pharmageschäft, steht Johnson & Johnson derzeit an achter Stelle und ist das sechstgrößte Biotech-Unternehmen der Welt.
In drei Sparten ist Johnson & Johnson weltweit tätig: Consumer Health Care, Medical Devices & Diagnostics und Pharma. Mit der medizinischen und pharmazeutischen Sparte macht das Unternehmen den meisten Umsatz. Der Konsumgüterbereich trug im vergangenen Jahr 14,4 Milliarden Dollar (10,7 Milliarden Euro) zum Umsatz bei. Penaten, Bebe, O.B., Listerine, Carefree, Compeed, Neutrogena und Piz Buin zählen zu den Marken, die Johnson & Johnson in seinem Konsumgüterportfolio hat.
Medizin, Pharma, Konsumgüter
Das Unternehmen verkauft seine Produkte in 175 Ländern und ist mit 128.000 Mitarbeitern in 60 Ländern präsent, auch in Deutschland. In allen drei Geschäftsbereichen Consumer, Pharmaceutical und Medical Devices & Diagnostics hat Johnson & Johnson in Deutschland etwa 4.000 Mitarbeiter. Hauptsitz ist Neuss. Dort hat sich das Unternehmen in direkter Nachbarschaft zu seiner Schwesterfirma Janssen-Cilag niedergelassen. Die deutsche Niederlassung von Johnson & Johnson ist innerhalb des Konzerns der wichtigste Hersteller von Produkten für die Gesundheitspflege außerhalb der Vereinigten Staaten.
Vor zwei Jahren eröffnete Johnson & Johnson in Duisburg ein neues Logistikzentrum. Rund 2.400 Paletten werden dort täglich für das Unternehmen umgeschlagen. In Norderstedt bei Hamburg gründete Johnson & Johnson vor fünf Jahren das Worldwide Mesh Technology Center. Es ist auf die Entwicklung chirurgischer Netze, sogenannter Meshes, spezialisiert, die dort eingesetzt werden, wo das natürliche Gewebe geschwächt ist.
Kauf deutscher Traditionsmarken
Durch Zukäufe, unter anderem in Deutschland, hat Johnson & Johnson in den vergangenen Jahrzehnten sein Produktportfolio ausgebaut. 1973 übernahm der Konzern den Wuppertaler Tamponhersteller Carl Hahn. Dessen Marke O.B., die Abkürzung steht für "ohne Binde", stand damals schon stellvertretend für die Produktsparte Tampons und ist heute in Deutschland Marktführer. Johnson & Johnson baute das Geschäft weiter aus und brachte 1977 die Damenhygienemarke Carefree auf den Markt.
Wenig später erweiterte der Konzern sein Portfolio durch Kauf der deutschen Babypflegemarke Penaten. Max Riese, Inhaber einer kleinen Drogerie in Rhöndorf bei Bonn, entwickelte die Wundschutzcreme schon im Jahr 1904. Die Rezeptur der Babycreme mit Wollfett hat sich nach Konzernangaben bis heute kaum verändert. Laut J...