Ich finde, dass Glamour und Natur unglaublich gut zusammen passen", sagt Ursula Karven. Und deshalb hat die deutsche Schauspielerin für den aktuellen Werbespot von Logona ihre schwarzen Absatzstiefel ausgezogen und läuft barfuß durch eine Blümchenwiese. Seit Mai 2013 ist die prominente Aktrice die Markenbotschafterin des Naturkosmetikherstellers. Bekanntgegeben wurde die Neuigkeit im entsprechenden Glitzerrahmen: bei den Filmfestspielen in Cannes. Logona war 2013 erstmals als offizieller Partner von German Films auf dem roten Teppich mit dabei. Die Traditionsmarke der Öko-Szene inszeniert sich neu. Es braucht Mühe, um den ökologisch bewegten Geist der Gründer dahinter zu entdecken.
Ein altes Foto erzählt viel aus den bewegten Anfangsjahren. Darauf zu sehen ist ein Dutzend Menschen. Sie sitzen auf Strohballen, die Männer tragen Vollbart und lange Haare. "1982, Betriebsversammlung im Garten" steht über dem Bild. Noch älter ist das Foto, das den Bio-Laden Alraune in Hannover zeigt. Hier stand gewissermaßen die Wiege von Logona: 1977 gründet der gelernte Heilpraktiker Hans Hansel, damals 26 Jahre alt, mit zwei Freunden die Firma Lorien Goods. Der Bedarf dafür entsteht am Tresen der Alraune, wo er neben Makrobiotik, Getreide und Gemüse auch einige wenige, nicht synthetisch konservierte Naturkosmetika aus dem Ausland verkauft. Zufrieden ist er mit dem Importangebot nicht. Also beschließt er, die Lücke zu schließen und selbst Naturkosmetik herzustellen. Die heimische Küche wird zum Labor, die ersten Schaumbäder und Shampoos werden in der Garage produziert. Das größte Problem bei der Sache: Natürliche Rohstoffe gibt es kaum. "Die Industrie war zu der Zeit total gedankenlos. In Seife waren zum Beispiel optische Aufheller enthalten", erinnert sich Hans Hansel anlässlich des 30-jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2008. "Die Hände wurden sauber, ja. Aber welche Auswirkungen das auf die Haut hatte, war vollkommen egal."
Kernprodukt Haarfarben
Sanfte, natürliche Kosmetik musste her. Zu den Produkten der ersten Stunde zählen Pflanzenhaarfarben, die mit kochendem Wasser zu einer sämigen Paste angerührt werden. Die Kolorationen auf Naturbasis gehören zu den Kernprodukten der Marke Logona: 1982 bringt Lorien Goods sie auf den Markt - ganz ohne synthetische Zusätze, nur aus zermahlenen Kräutern, Wurzeln und Blättern. Das für die Farben benötigte Bio-Henna bezieht das Unternehmen seit den Anfangstagen von einer ägyptischen Farm, deren vorbildhafte Arbeit 2003 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Im Jahr 1985 endet die Ära von Lorien Goods: Das Unternehmen wird per Gerichtsbeschluss dazu gezwungen, seinen Namen zu ändern - wegen angeblicher Verwechslungsgefahr mit der Marke L'Oréal. So wird aus dem jungen Betrieb die Firma Logona-Naturkosmetik. Und deren Sortiment wächst ständig: Aus einer Hand voll Logona-Artikel sind inzwischen mehr als 200 geworden, allesamt mit dem Siegel des Bundesver...