Lavendel, Immortelle, Myrte und Rose: Schon die Zutaten der Kosmetikprodukte von L'Occitane lassen an den sonnigen Süden denken. Der provencalische Touch ist aber nicht nur Imagepflege; das südfranzösische Unternehmen engagiert sich tatsächlich für seine Heimatregion.
Es ist dieses Flair von Urlaub im sonnigen Süden, das die Marke L'Occitane für viele Kunden - vor allen Dingen Kundinnen - so verführerisch macht. Bilder von wogenden Lavendel- und Klatschmohnfeldern vor alten provencalischen Gemäuern, der Duft von Kirsch- und Mandelblüten. Dabei könnte man dort, wo L'Occitane verkauft wird, vom ländlichen Frankreich gar nicht weiter entfernt sein. L'Occitane geht in mehr als 2.000 Geschäften in über 90 Ländern über die Ladentische, bevorzugt in größeren Städten und in guten Verkaufslagen. Auch als Shop-in-Shop-Variante in Kaufhäusern und Apotheken und im Duty-free-Handel wird die Kosmetik aus Frankreich angeboten.
Im Geschäftsjahr 2012/2013 konnte die Unternehmensgruppe, bestehend aus den Teilen L'Occitane en Provence, L'Occitane au Brésil, Melvita und Erborian et Le Couvent des Minimes, ihre Nettoumsätze um mehr als 14 Prozent auf über eine Milliarde Euro steigern. Der Betriebsgewinn lag bei 158,3 Millionen Euro. Seit 2010 ist das Unternehmen an der Hongkonger Börse notiert. Am erfolgreichsten ist L'Occitane in Japan. Dort macht der Konzern 21 Prozent seiner Geschäfte. Der zweitwichtigste Markt sind die Vereinigten Staaten, gefolgt von Hongkong, dem Heimatland Frankreich und China.
Aus der Provence in die Welt
Auch in Deutschland entstehen immer neue Boutiquen; Mitte 2013 gab es 44. Außerdem wird L'Occitane-Kosmetik in 480 Apotheken sowie in Parfümerien und 67 Kaufhäusern angeboten. Dabei ist Deutschland kein leichter Markt, gab L'Occitane-Gründer Olivier Baussan vor zwei Jahren in einem Interview zu. Viele Kunden störten sich an der zu Beginn ausschließlich französischen Etikettierung der Cremes, Shampoos, Seifen und Düfte. Inzwischen sind die Waren auf Französisch und Englisch beschriftet.
Die Idee zu L'Occitane hatte Baussan in den 70er-Jahren. Der gebürtige Provenzale studierte eigentlich Literatur. Aber dann bekommt er ein gebrauchtes Alambic, ein Destilliergerät, in die Hände und beginnt, aus Rosmarin ätherische Öle zu gewinnen. Er verkauft die Destillate auf den Märkten der Provence und erwirbt - angespornt durch den Erfolg - eine alte Seifenfabrik. Anfang der 80er-Jahre eröffnet Baussan seine erste L'Occitane-Boutique im Dorf Volx in der Haute Provence. Seine Verkaufstouren unternimmt der Provenzale mit dem Hausboot.
Baussan legt Wert auf die Feststellung, dass auch heute und in Zukunft die Produkte seines Hauses tatsächlich aus der Provence stammen. Hergestellt, befüllt und kontrolliert wird alles in Manosque, einer Kleinstadt in der Haute Provence. Auch ein wesentlicher Teil der Zutaten stammt aus Südfrankreich. Das Unternehmen engagiert sich in einem Grem...